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Wichtiger Hinweis 30.01.2020: Diese Aktionsaufrufe sind beendet! Die Einführung der Widerspruchslösung ist vorerst vom Tisch. Siehe Aktuelles.

Symbolbild Protest und Aktionen gegen die Widerspruchslösung bei OrganspendenNachfolgend finden Sie Aktionen gegen die geplante Einführung der Widerspruchslösung bei Organspenden in Deutschland. Machen Sie mit und protestieren Sie jetzt!

Hintergrund zur Debatte um die Widerspruchslösung bei Organspenden

Am 3. September 2018 sprach sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in einem Interview mit der Bildzeitung für die Einführung einer doppelten Widerpruchslösung bei Organspenden aus. Am 01.04.2019 hat er zusammen mit dem SPD-Gesundheitsexperten Prof. Karl Lauterbach und weiteren Abgeordneten einen Gesetzenwturf für eine „doppelte Widerspruchslösung“ vorgelegt.

Demnach soll künftig jeder/jede, der/die zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widerspricht, zum Organspender werden. Im Falle einer möglichen Organentnahme nach Feststellung des Hirntodes und bei fehlender Organspende-Erklärung sollen die Angehörigen zwar befragt werden aber kein Entscheidungsrecht mehr haben.

Mit dieser Regelung soll die Zahl der Organspenden in Deutschland erhöht werden. Wann die Abgeordneten des Deutschen Bundestages über den Gesetzentwurf zur Widerspruchslösung bei Organspenden abstimmen sollen ist noch offen. Unterstützung bekommt Spahn dabei von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die im RTL-Sommerinterview vom 06.09.18 ebenfalls die Widerspruchslösung befürwortet.

Anhaltende kontroverse Diskussion um Widerspruchsregelung

Der Vorstoß des Bundesgesundheitsministers zu einer geplanten Widerspruchsregelung bei Organspenden löste ein gewaltiges mediales Echo aus. Die Beiträge dazu waren je nach Medium recht unterschiedlich, d.h. sowohl kritisch ablehnend als auch befürwortend. Auch in den Kommentaren unter den Artikeln drückten unzählige Bürgerinnen und Bürger ihren Unmut über das Gesetzesvorhaben aus.

Im Rahmen der Diskussion erreichten uns zahlreiche Anfragen und Fragen nach Protestmöglichkeiten gegen die geplante Organspende-Neuregelung. Um Ihnen den Protest so einfach wie möglich zu machen, haben wir hier ein paar Ideen und Tipps zusammengestellt.

Machen Sie mit! Aktionen gegen die geplante Widerspruchsregelung bei Organspenden

Nachfolgend finden Sie eine kleine Zusammenstellung zu Aktionen gegen die Widerspruchslösung.

  1. Online-Petition an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn

    Der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation KAO e.V. hat auf Change.org eine Online-Petition an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur geplanten Widerspruchsregelung bei Organspenden gestartet. Diese Petition wurde innerhalb einer Woche von über 1400 Menschen gezeichnet und ist damit auf einem guten Weg. Auch Sie können noch unterzeichnen.

    » Zur KAO-Online-Petition „Widerspruchsregelung? Nein danke, der Anspruch der Gesellschaft endet an meiner Haut.“
     

  2. Persönliche E-Mails und Briefe an Ihre Wahlkreisabgeordneten

    Wirkungsvoller, aber auch etwas aufwändiger als die Unterzeichung einer Online-Petition sind persönliche Briefe an Ihre Wahlkreisabgeordneten des Deutschen Bundestages. Alle Namen inklusive Biografien finden Sie auf der Bundestags-Webseite über die Suchfunktion rechts bei PLZ/Ort unter folgendem Link. Auf den Biografien-Seiten finden Sie auch E-Mail-Adressen und Links zu Social-Media-Profilen. Eine gute Möglichkeit zur Kontaktaufnahme bietet auch der persönliche Internetauftritt der Parlamentarier.

    » Zu den Namen der Mitglieder des Deutschen Bundestages

    Telefonisch erreichen Sie Ihre Wahlkreisabgeordneten auch über die Zentrale des Bundestages unter Telefon: +49 (0)30 227 0. Dort lassen Sie sich mit dem entsprechenden Abgeordnetenbüro verbinden.

    Die Postanschrift für Briefpost an Abgeordnete lautet:

    Deutscher Bundestag
    Platz der Republik 1
    11011 Berlin

    Bei aller Korrespondenz gilt, was selbstverständlich sein sollte, aber leider nicht immer ist:

    1. Bleiben Sie sachlich, werden Sie nicht beleidigend und schreiben Sie nur, was Sie auch im perönlichen Gespräch sagen würden.
    2. Vergessen Sie Ihren Namen und Absenderadresse nicht, damit Sie eine Antwort bekommen können. Anonyme Briefe finden in der Regel keine Beachtung.
     

  3. Nutzen Sie Artikel-Kommentarfunktionen, Forumsdiskussionen und Leserbriefe

    Eine gute und einfache Möglichkeit sich in die Organspende-Debatte einzubringen sind die Kommentarfunktion unter Zeitungsartikeln. Kommentare sollten dabei zeitnah und sachlich erfolgen und einen Bezug zum Artikel haben.

    Alternativ können Sie auch Leserbriefe per Post schreiben. Auch diese finden in den Redaktionen durchaus Beachtung und sollten nicht unterschätzt werden. Die Internationale gesellschaft für Menschenrechte hat ein paar wichtige Hinweise zusammengestellt, was beim Verfassen von Leserbriefen zu beachten ist. Diese Tipps sollten Sie befolgen, wenn Sie wollen, dass Ihre Meinung gedruckt werden soll.

    Ergänzend können Sie sich auch an Forumsdiskussionen beispielsweise auf Facebook und an Online-Abstimmungen beteiligen. Gerade bei Facebook hier gilt: Bleiben Sie sachlich, werden Sie nicht beleidigend und schreiben Sie nur, was Sie auch von Angesicht zu Angesicht sagen würden.

    Nutzen Sie auch die Teilen-Funktion für kritische Beiträge oder auch um unsere Seiten weiterzuempfehlen:


     
  4. Informationsveranstaltungen zu Organspende

    In ganz Deutschland gibt es immer wieder Diskussions-Veranstaltungen zum Thema Organspende. Schauen Sie dazu am besten in Ihren lokalen Nachrichtenblättern nach Terminen. Gehen Sie hin und bringen Sie sich kritisch ein. Kritische Informationen finden Sie in unserer Rubrik Hintergrundinfos zu Organspende und Hirntod genug.

    Falls Sie selbst Informations- und Diskussionsveranstaltungen zum Thema Organspende und geplante Widerpruchslösung durchführen wollen, z.B. an der Uni, im Rahmen von Schulprojekten, Ihrer Gemeinde etc. vermitteln wir gerne organspende-kritische ReferentInnen.

    Anfragen dazu senden Sie am besten per Mail an: anfrage(at)organspende-widerspruch.de
     

  5. Verbreiten Sie kritisches Informationsmaterial im Bekanntenkreis

    Die Initiative Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) bietet eine lesenswerte Broschüre mit Erfahrungsberichten von Angehörigen. Das Heft mit 56 Seiten in der Neuauflage 2018 kann im PDF-Format kostenlos runtergeladen oder gedruckt bestellt werden.

    » Zur KAO-Broschüre „Organspende — die verschwiegene Seite: Angehörige berichten“

    Außerdem gibt es ein gutes KAO-Faltblatt mit den wichtigsten Infos zum umstrittenen Hirntod, dem Todeskriterium für eine mögliche Organentnahme. Auch dieses Faltblatt „Hirntod — der neue Tod bei lebendigem Leib“ kann runtergeladen oder gedruckt bestellt werden.

    » Zum KAO-Faltblatt zum Hirntod
     

  6. Nicht-Organspendeausweis: Dokumentieren Sie Ihren Widerspruch gegen eine Organentnahme

    Wenn Sie ihren Widerspruch gegen eine Organspende festhalten wollen, laden Sie sich unseren Nicht-Organspendeausweis (PDF-Format) zum Ausdrucken runter.

    Es gibt bislang keine offizielle Registrierung von Daten im Zusammenhang mit der Bereitschaft zur Organspende. In Deutschland gibt es auch kein Widerspruchsregister wo Sie ihre Ablehnung einer Organspende eintragen lassen können. Es genügt die Willensbekundung per Ausweis oder auch nur z.B. ein Zettel in der Geldbörse, wo sie festhalten, dass sie kein Organspender sein wollen. Ergänzend sollten Sie auch Ihre Angehörigen über Ihre Entscheidung informieren.

    Wichtig: Dieser Nicht-Organspendeausweis gilt nur in Deutschland, denn in anderen Ländern muss Ihre Willensbekundung zur Organspende in der jeweiligen Landesssprache vorliegen! Hier bietet sich der Organspendeausweis der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in 27 Landessprachen an, wo Sie ein „Nein“ ankreuzen können.

    Abschließend: Machen Sie auf unsere Webseiten aufmerksam und teilen Sie diesen Aktionsaufruf in Ihren sozialen Netzwerken!