Archiv 2014 – 2017

Archiv 2014 – 2017

Hier finden Sie alle Neuigkeiten zum Thema Transplantation, Organspende und Hirntod sowie zur Debatte um die Wiederspruchsregelung und Erklärungslösung und den Transplantationsskandalen von 2014 – 2017.

Die neuesten Meldungen finden Sie direkt unter Aktuelles.

2017

05.12.17: 20 Jahre Transplantationsgesetz in Deutschland: Kritische Aufklärung über Organtransplantation (KAO) e.V. bilanziert die Geschichte einer großen Täuschung

Am 1. Dezember vor 20 Jahren trat in Deutschland das Transplantionsgesetz Inkraft. Der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation – KAO e.V. kritisierte vor diesem Hintergrund als Bilanz in einer Pressemitteilung vom 05.12.17, dass seit Jahrzehnten die Menschen bei der Organspende in die Irre geführt werden.

„Diese Geschichte begann nicht als Versuch, Patienten mit einer neuen Behandlungsmethode zu helfen, sondern als knallharter Konkurrenzkampf: Wer ist der Erste? Wer kann schneller/skrupelloser lebende Herzen verpflanzen? Barnard im fernen Südafrika machte das Rennen, nachdem er in Amerika im Herzen der Transplantationsmedizin ausgebildet worden war.“ Konkret kritisiert der Verein die unausgewogenen Aufklärung über den Hirntod und die aktuellen Kampagnen.

Mehr dazu ausführlich in der Pressemitteilung von KAO vom 05.12.17 zu 20 Jahren Transplantationsgesetz.


13.11.17: Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) fordert Einhaltung geltenden Rechts auch für Sterbende

Logo KAOIm Zusammenhang mit ihrem Jahreskongress beklagt die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) wieder einmal den Mangel an Spenderorganen. Zur Lösung fordert sie neue Konzepte bezüglich Fragen am Lebensende. Der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) kritisierte den Vorstoß scharf und fordert dagegen die Einhaltung geltenden Rechts auch für Sterbende.

Konkret fordert die DSO laut Pressemitteilung vom 09.11.17, dass „die Frage nach Organspende zu einem selbstverständlichen Bestandteil der Versorgung am Lebensende wird“. Gleichzeitig ist sie dagegen, dass Patienten auf der Intensivstation nach Abbruch der Behandlung einfach sterben, ohne dass die Ärzte über Organspende nachgedacht haben. Dahinter steckt nach Auffassung von KAO ein massiver Angriff auf die auch für Sterbende geltende Würde des Menschen.

Mehr zur Kritik an der Deutschen Stiftung Organtransplantation


07.05.17: Zunehmende Begehrlichkeiten: Sterbehilfe mit Organspende

In Belgien und der Schweiz gibt es zunehmende Begehrlichkeiten nach einer Verknüpfung der Sterbehilfe mit einer Organentnahme.

Mehr zum Thema Sterbehilfe mit Organspende


16.03.17: Hirntod und Transplantationsmedizin: Sterben als soziales Konstrukt?

Am 15. Dezember 2016 hielt Prof. Axel W. Bauer an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg einen bemerkenswerten Vortrag zum Thema „Hirntod und Transplantationsmedizin: Sterben als soziales Konstrukt?“. Der Vortrag wurde am 14.03. und 16.03.17 in zwei Teilen auf kath.net veröffentlicht.

Weiter zum ausführlichen Bericht


13.01.2017: Zahl der Organspenden weiterhin niedrig

857 Menschen wurden im Jahr 2016 nach festgestelltem Hirntod Organe für schwer kranke Patienten entnommen. Damit liegt die Zahl der Organspender in etwa auf dem Niveau von 2014 wo es 864 Spender waren bzw. 2015 mit 877 Spender. Diese Zahlen teilte die zuständige Deutsche Stiftung Organtranplantation (DSO) in einer Presseaussendung vom 12.01.17 mit. Demgegenüber stehen laut DSO nach wie vor über 10.000 Patienten auf den Wartelisten, die in Deutschland dringend auf ein Spenderorgan warten.

Mehr zu den aktuellen Organspender-Zahlen 2016


2016

27.04.16: Gesetzentwurf eingebracht: Zentrales Transplantationsregister geplant

ergänzt 28.05.16 und 12.07.16: Gesetzentwurf zu zentralem Transplantationsregister verabschiedet

Mit der Errichtung eines bundesweiten Transplantationsregisters soll die Organspendenpraxis in Deutschland transparenter werden. Der entsprechende Gesetzentwurf der Bundesregierung liegt jetzt dem Bundestag zur Beratung vor, wie die Bundestagspressestelle am 25.04.16 mitteilte.

Das Gesetz bedarf nicht der Zustimmung des Bundesrates. Es soll in diesem Jahr in Kraft treten.

Zum Themenspecial zur Debatte um die Eirnichtung eines zentralen Transplantationsregisters


08.06.16: Kritik an Herstellung von Mensch-Schwein Mischwesen zur Gewebezüchtung für Transplantationsmedizin

Laut Berichten britischer Medien haben Forscher um Prof. Pablo Ross an der Universität von Kalifornien in Berkeley zum ersten Mal Mensch-Schwein-Mischwesen hergestellt. Ziel ist es, menschliches Gewebe im Schwein für die Transplantationsmedizin heranzuzüchten. Prof. Paul Cullen vom Verein „Ärzte für das Leben“ bezeichnet in einer Pressemitteilung vom 06.06.16 diese Versuche als „zutiefst beunruhigend.“

„Diese Forschung stellt das Wesen des Menschen und somit den Urgrund der Menschenwürde grundsätzlich in Frage“, stellt Cullen fest. Er fordert ein umfassendes Verbot solcher Versuche „bis ihre Implikationen geklärt und auf der Ebene der gesamten Gesellschaft zur Diskussion gestellt worden sind.“

Mehr zur Kritik an der Herstellung von Mensch-Schwein Mischwesen zur Gewebezüchtung für Transplantationsmedizin


05.06.16: Tag der Organspende: Kritik an anhaltender Intransparenz und mangelhafter Aufklärung bei Organspenden

Anläßlich des Tages der Organspende am 04.06.16 kritisiert der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) in einer Pressemitteilung die anhaltende Intransparenz und einseitige Aufklärung bei Organspenden durch die zuständigen Stellen.

Mehr zur Kritik am Tag der Organspende


18.04.16: Richtungsweisendes Urteil: Bundesgerichtshof zur Zulässigkeit einer Verdachtsberichterstattung über eine Organentnahme

BGH-EingangAm 12.04.16 hat der Bundesgerichtshof ein richtungsweisendes Urteil zur Zulässigkeit einer Verdachtsberichterstattung über eine Organentnahme gefällt. Geklagt hatte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) als bundesweite Koordinierungsstelle für postmortale Organspenden gegen die Tageszeitung taz und eine Journalistin wegen eines kritischen Artikels vom 8. Mai 2012. Darin ging es
um den damaligen Medizinischen Vorstand der Klägerin sowie eine am 8./9. Dezember 2005 erfolgte Organentnahme.

Mehr dazu ausführlich in der Pressemitteilung des Bundesgerichtshof zur Zulässigkeit einer Verdachtsberichterstattung über eine Organentnahme

Pressefreiheit und Organspenden: BGH stärkt Meinungsfreiheit im Falle einer Verdachtsberichterstattung
Der BGH hat sich beim Thema Organspende eindeutig zum überragenden Wert der Meinungsfreiheit bekannt.
HAUFE.DE 14.04.16


20.02.2016 Verstößt die Nierenlebendspende gegen das Transplantationsgesetz?

Die Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e. V. (IGN e. V.) fordert eine juristisch-ethische Diskussion darüber, ob die Nierenlebendspende gegen das Transplantationsgesetz verstößt.

20.02.2016 Verstößt die Nierenlebendspende gegen das Transplantationsgesetz?


2015

18.11.2015: Organspende und Hirntod-Kritik: Zwei neue Filme von Kritische Aufklärung über Organspende e.V. (KAO)

Logo KAOLetzte Woche fand in Frankfurt eine Tagung der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO statt, in der es darum ging, die Situation von Angehörigen der „Organspender“ zu betrachten. Nicht verwunderlich, kommt die DSO zu einer Einschätzung, die den Erfahrungen der Gründungsmitglieder des Vereins Kritische Aufklärung über Organspende e.V. (KAO) diametral entgegensteht: Der Opfertod der „Spender“ sei ein großer Trost für die Hinterbliebenen.

In zwei neuen Filmen, gedreht von der renommierten Fernsehjournalistin Silvia Matthies, die sich seit drei Jahrzehnten intensiv mit der Problematik von Hirntod und Organentnahme beschäftigt, werden Erfahrungen der verwaisten Eltern dargestellt, die Ihre Kinder zu einer Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt zu kennen und zu wissen, was eine Organentnahme nach festgestelltem Hirntod wirklich bedeutet.

Mehr zu den neuen Filmen von Kritische Aufklärung über Organspende e.V. (KAO)


04.08.15: Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht Handreichung zu Hirntod und Organspende

DBK BannerAm 29.07.15 hat die Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) eine „Orientierungshilfe“ zum Thema „Hirntod und Organspende“ veröffentlicht. In dem 28-seitigen Papier kommen die Verfasser ungeachtet jahrelanger Kritik zu dem Schluss, „dass der Hirntod im Sinne des Ganzhirntodes nach unseren heutigen Erkenntnissen das beste und sicherste Kriterium für die Feststellung des Todes eines Menschen darstellt.“
Positiv ist, die Kirchenvertreter plädieren für eine umfassende Aufklärung und die „enge Zustimmungslösung“. Mehr dazu in der Pressemitteilung der DBK.

Der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) übte unterdessen in einer Presseerklärung vom 04.08.15 scharfe Kritik an der kirchlichen „Orientierungshilfe“.
„Kritische Aufklärung über Organtransplantation e. V. ist entsetzt, dass die katholische Bischofskonferenz in Deutschland mit der Leugnung, dass die sogenannten „hirntoten Organspender“ Sterbende sind, in überkommen geglaubte Erklärungsmuster zurück fällt“, so der KAO-Vorsitzende Dr. M. Stahnke. Mehr dazu in der KAO-Mitteilung.

Weitere Informationen:

  • Scharfe Kritik an DBK-Handreichung „Hirntod und Organspende“
    Bremen – Am 29. Juli veröffentlichte die Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) eine „Orientierungshilfe“ zu „Hirntod und Organspende“. In einer aktuellen Stellungnahme äußerte der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) scharfe Kritik an den kirchlichen Empfehlungen.
    PRESSEMITTEILUNG Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) 04.08.15
     
  • Handreichung zum Thema Hirntod und Organspende
    Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz legt Orientierungshilfe vor
    PRESSEMITTEILUNG Deutsche Bischofskonferenz 29.07.15
     
  • Hirntod und Organspende
    Handreichung der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz
    28 Seiten, 27.04.15 (Dort zu bestellen oder als Download im PDF-Format)
     

24.02.15: Deutscher Ethikrat veröffentlicht Stellungnahme zum Thema Hirntod und Entscheidung zur Organspende

Bild Screenshot Stellungnahme Deutscher Ethikrat "Hirntod und Entscheidung zur Organspende" vom 24.02.15Am 24.02.15 hat der Deutsche Ethikrat seine 189-seitige Stellungnahme „Hirntod und Entscheidung zur Organspende“ vorgelegt. Darin befasst sich das Beratungsgremium ausführlich mit der Kontroverse um den Hirntod. und fordert Verbesserungen bei der Information und Kommunikation rund um die Organspende. Außerdem fordert er eine gesetzliche Regelung zu organprotektiven Maßnahmen bei potentielnnen Organspendern.

Mehr dazu in der ausführlichen Presseerklärung des Ethikrates, einem besonders lesenswerten Artikel in der „Welt“ und in der aktuellen Presseschau. Ein ausführliches Themenspecial folgt in Kürze.


Neues 2014

07.06.14: Tag der Organspende am 7. Juni 2014: Start der neuen Ministeriums-Organspendekampagne 2014, Kritik an Hirntodfeststellung und mangelhafter Aufklärung bei Lebendspende

Plakatmotiv zur Entscheidungslösung bei OrganspendenAnlässlich des Tages der Organspende am 7. Juni 2014, haben das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am Tag zuvor mal wieder eine gemeinsame Organspendekampagne vorgestellt. Sie steht diesmal unter dem Motto „Ich entscheide. Informiert und aus Verantwortung.“

Im Kontrast zu dieser Werbekampagne hat der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation (KAO) e.V. in einer Presseerklärung die mangelnde Kontrolle bei Hirntod-Feststellungen kritisiert und das Hirnversagen als Tod des Menschen grundsätzlich in Frage gestellt. Die Interessengemeinschaft Nierenlebensdspende e.V. (IGN) weist zudem auf erhebliche Probleme bei Lebendspenden hin und kritisiert ebenfalls mangelhafte Aufklärung.

Mehr im Themenspecial zum Tag der Organspende am 7. Juni 2014


28.04.14: Neue Stellungnahmen zu Organspende und Hirntod(-Fehldiagnosen), 2 Filmberichte und übersetzter Vortrag von A. Shewmon zu „Hirntod und Organentnahme“

In letzter Zeit gab es in den Medien eine verstärkte Diskussion über die Feststellung des Hirntodes und diesbezügliche Fehldiagnosen. Anlaß war ein kritischer Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 18.02.14. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation hat die Vorwürfe erwartungsgemäß zurückgewiesen.

Vor diesem Hintergrund und angesichts der rückläufigen Organspendezahlen haben diverse Berufsverbände und Andere Stellungnahmen zum Thema abgegeben. Dabei werden auch Forderungen nach Gesetzesänderungen für Transplantationen in Deutschland lauter. Nachfolgend eine Zusammenstellung zu Debatte.

Ergänzend dazu hat der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) einen beachtenswerten älteren aber nach wie vor aktuellen übersetzten Vortrag von Prof. D. Alan Shewmon veröffentlicht.

Mehr in einem Themenspecial zu Organspende und Hirntoddebatte


21.01.14: Organspender-Zahlen in 2013 weiter stark gesunken – Kritik an fehlender Transparenz und einseitiger Information

Symbolbild OrganentnahmeDie Zahl der Organentnahmen nach festgestelltem Hirntod sind auch in 2013 massiv zurückgegangen und haben einen historischen Tieftststand erreicht. Nach dem starken Rückgang der Organspenden in 2012 hat sich diese Entwicklung in 2013 noch weiter verschärft, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am 15.01.14 in einer Presseaussendung zu den vorläufigen Zahlen aus dem Jahr 2013 mit.

Grund seien die Transplantationsskandale, glaubt die DSO. Kritiker wie die Deutschen Stiftung Patientenschutz machen fehlende Intransparenz verantwortlich. Der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) sieht die Ursachen eher in der anhaltenden einseitigen Information, die die Leute nicht mehr so leicht hinnehmen.

Mehr im Themenspecial auf www.organspende-aufklaerung.de zu den Organspendezahlen 2013


» Weiter zum Archiv 2009 – 2013

» Weiter zu Aktuelles

Nach oben